Wenn die TheaterGäng vom Kultur- und Heimatverein Michelsdorf e.V. zu einem kulturellen Abendspektakel einlädt, ist gute Unterhaltung, gepaart mit einem Angriff auf die Lachmuskeln, eigentlich schon fast garantiert.
So geschehen auch am 16. November in Rietz, als es hieß „GängSongs live - die musikalischen Best of’s aus vier Theaterstücken“.
Ich meinte zu wissen was mich erwartet, da ich alle drei Theaterstücke der Gäng „Drachentöter Michael“, „Des Schiffers Last“ sowie „Die Gräfin und die Biester“ bereits gesehen hatte und dementsprechend mit den Songs vertraut war.
Um es vorweg zu nehmen: ich war mehr als überrascht, was die Truppe um Bossin Caro da aus dem Hut gezaubert hat!
Zunächst hieß es „Think positiv“, denn der Rietzer Saal vom Organisator „Wunderwerk Zum Seeblick gGmbH“ füllte sich nur langsam. Anders der Schankraum, da war schon bald kein Platz mehr frei, zu sehr lockten Soljanka, Bratwurst & Co. an die Tische. Gut gestärkt und mit Getränken versorgt „stürmten“ letztendlich ca. 50 Besucher den Saal. Das Spektakel konnte beginnen.
Es ist wahrscheinlich gar nicht so leicht, ein rundes, in sich stimmiges Programm aus den Songs vier verschiedener Theaterstücke zu kreieren - der Gäng ist dies hervorragend gelungen. Mit kleinen Szenen, die zum Teil neu geschrieben die Songs umspielten, konnte der rote Faden der verschiedenen Handlungen geknüpft und Emotionen von Tragik und Liebe über Verzweiflung bis Komik übermittelt werden.
Erste Überraschungsrufe und Lacher im Publikum, als im „Drachentöter Michael“ Gäng-Frischling Alfred hüftschwingend und feuerspeiend als Zwergen-Drache über die Bühne hüpfte.
Der achtjährige Nachwuchsschauspieler begeisterte auch später als Diener und hinterhältiger, geldgieriger Verräter der überforderten Gräfin Adelheid das Publikum. Apropos Publikum. Es sorgte von Beginn an mit seiner Begeisterung für ausgelassene Stimmung im Saal. Nicht selten gab es spontanen Zwischenapplaus für geplante und ungeplante Action auf und vor der Bühne.
Notwendige Umbau- und Umzieh-Pausen zwischen den einzelnen Szenen wurden mit Witz, Charme und Clownerie gefüllt und so zu komödiantischen Höhepunkten und Bestandteil der Aufführung gemacht. Hut ab, das muss man erstmal hinkriegen.
In der Pause konnte man sich in einer kleinen Ausstellung über die Aktionen der Theatergruppe mit Lehniner Schulklassen informieren. Liebevoll von den Kindern gestaltete Poster berichteten von Mühlenspektakeln und Straßentheater.
Ein besonderes Schmankerl war Teil 4 der Aufführung, der einen ersten Einblick in das neue,
bisher noch nicht aufgeführte Stück gab. Mit „Geister wie wir“ wagt sich die TheaterGäng weg von vergangenen Zeiten hin zu den aktuellen Themen der Zukunft, gekonnt verpackt in coolen Sprechgesang, sphärische Tänze und komische Gestalten. Mehr will ich hier nicht verraten, schaut es euch an.
Wen wundert’s, dass nach diesem gelungenen und sehr unterhaltsamen Abend das Publikum fast ausrastete, gar nicht mehr aufhören wollte zu klatschen und so mancher Schein in den Zylinder des ausbeuterischen Ziegeleibesitzers wanderte.
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