An einem der seltenen sonnigen und warmen Abenden im April in Michelsdorf. Vor dem Gemeindezentrum an der Rädeler Straße sind Stehtische verteilt. Auf ihnen stehen Vasen mit blühenden Kirschzweigen. Die Tische sind umringt von kleinen Gruppen im entspannten Gespräch. Sie genießen den Sonnenuntergang und ihren „Sundowner“.
Die Michelsdorfer Theatergruppe hatte über ihren Kultur- und Heimatverein zum Theaterabend eingeladen, mit anschließender „After-Show-Party“. Die letzte Aufführung ihres Stückes „Die Gräfin und die Biester“ stand auf dem Programm. Zu Beginn der Pandemie fand an gleicher Stelle - mit Abstandsregeln - die Prämiere statt. Ein Heimspiel also für die achtköpfige „Gäng“, wie sie sich unter ihrer Bossin, Carolin Böttcher, selbst gerne bezeichnet.
Aber dem war nicht so. So viele Emotionen sind mit ihrem selbstgeschriebenen Stück verbunden.
Die Story selbst dreht sich um einen Zusammenstoß zwischen der Liebe, die gesellschaftsbedingt nicht sein darf und dem Bösen, das eben diese traditionell geprägte Denkweise zu seinem Vorteil ausnutzt und bereit ist, über Leichen zu gehen. Eigentlich schwere Kost, unterhaltsam verpackt mit Spannung, musikalisch untermalter Leidenschaft, Witz, Traurigkeit, Magie und eben - dem Reiz des Grundbösen.
Der in rhythmisches Klatschen übergehende Schlussapplaus des begeisterten Publikums hatte neben der tollen Aufführung noch eine zweite Quelle: Es war die spürbare Leidenschaft, die sich wie ein Spinnengewebe durch die Gruppe zog. Das letzte Mal. Ein Abschied von dem Stück, das die „Gäng“ weiter zusammenwachsen ließ.
An einem späten warmen Abend im April in Michelsdorf am Gemeindezentrum. Die Sonne ist längst hinter dem Fläming verschwunden. Um die Stehtische herum vermischen sich die Darsteller mit dem Publikum, unter ihnen Freunde und Verwandte sowie die helfenden Vereinsmitglieder. „Habt ihr ein neues Stück in der Pipeline?“ „Ja, auf dem Papier, mit viel Gruppendynamik produziert. Aber ist quasi noch Geheimsache. Magst Du übrigens Frösche? Sie stehen durch ihre Metamorphose für Veränderung…“
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