Ziegelei Britz an der Chaussee
Gasthof Albert Bertz
Gasthof Friedrich Schmidt
Windmühle auf dem Mühlberg
Feldsteinkirche Michelsdorf
Rädeler Straße
Michelsdorf und seine Geschichte - Zur Geschichte der zauchischen Dörfer bis zum Jahre 1860
Auszug aus der Broschüre "825 Jahre Michelsdorf - Berichte und Erzählungen aus der Geschichte des Zauche Dorfes"
Bis vor einigen Jahren war man sich nicht sicher, wann Michelsdorf erstmals urkundliche Erwähnung fand, bis sich der damalige Bürgermeister Herr Wolfgang Griessbach am 30.08.1988 an einige Archive des Landes wandte, um die genaue Jahreszahl zu erfahren.
War es 1190 oder 1193? Es war nun doch langsam das genaue Datum von Nöten, denn man wollte sich auf das große Jubiläum, die 800-Jahr-Feier von Michelsdorf, vorbereiten. So wurde er nun im Staatsarchiv Potsdam, welches sich in Sanssouci in der Orangerie befand, fündig.
Der Oberarchivrat und Direktor des Archivs, Professor Doktor Beck, teilte dem Bürgermeister in einem Schreiben vom 02.11.1988 mit, dass unser Ort erstmals im Jahre 1193 urkundlich genannt wurde. Er schrieb weiter, dass die Originalurkunde die kein Tagesdatum nennt, 1945 verloren gegangen ist. Deren Inhalt findet sich jedoch in einer Veröffentlichung einer Urkundenpublikation des 19. Jahrhunderts wieder.
Auszug aus Wikipedia
Mit dem Bau der Kirche wurde vermutlich noch im 12. Jahrhundert begonnen. Michaelsdorf war zu dieser Zeit Mutterkirche für das später wüst gefallene Tegdasdorf und wurde 1372 erstmals urkundlich erwähnt. 1442 war Michaelsdorf Pfarrdorf und kam vor 1527 als Filialkirche zu Netzen. Das Kirchenpatronat lag bis vor 1542 beim Kloster Lehnin, danach beim Kurfürst bzw. beim Amt.
Im Dreißigjährigen Krieg fiel der Ort wüst, so dass die Kirche vermutlich ebenfalls schwer beschädigt worden war und verfiel. Im Jahr 1777 erhielten Schiff und Chor unter der Leitung des Amtszimmermeisters Johan Jacob Adler ein einheitliches Satteldach. Dazu wurde der östliche Giebel verbreitert, erhöht und auf Strebepfeiler gesetzt. Das BLDAM verweist beim Ausführungsjahr auf vorliegende Bauakten und verweist darauf, dass das in der Literatur gelegentlich angegebene Jahr 1772 falsch sei. Vermutlich wurde zu dieser Zeit auch der Innenraum ausgeweißt, die Flachbogenfenster vergrößert und die ursprünglichen Fenster zugesetzt. 1826 führten der Maurermeister Hauck sowie der Zimmermeister Schulze Instandsetzungsarbeiten durch. Anschließend plante der Bauinspektor Schneider ab 1855 eine Erneuerung der Kirche, die vom Regierungsbaumeister Horn verändert und vom Maurermeister Zabel aus Lehnin in den Jahren 1859 bis 1860 durchgeführt wurden. Dabei entstanden der neue Haupteingang auf der Westseite sowie die beiden Fenster auf der Nord- und Südseite des Turms. Zabel verwendete bei der Laibung dabei Mauersteine aus Rathenow. Die Empore wurde in den Turm hinein verlängert, um mehr Gläubigen einen Sitzplatz anbieten zu können. 1908 malte der Malermeister C. Rätzel aus Lehnin das Innere neu aus.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche beschädigt und der Innenraum bereits 1946 neugestaltet. Die Fenster in der Apsis wurden wieder geöffnet, ebenso die Priesterpforte. Handwerker errichteten einen neuen Altar, versetzten die Kanzel und entfernten das Gestühl. Die Kirche erhielt eine neue Ausmalung aus Engelsfiguren, Inschriften und ornamentalem Schmuck der Fenstergewände. Im gleichen Jahr erhielt die Kirche das Michaelspatrozinium. Die Wiedereinweihung fand bereits am 29. September 1946 statt. Um 1958 entstand unterhalb der Westempore nach einer Planung aus dem Jahr 1952 eine Winterkirche. 2001 erfolgte eine Renovierung des Innenraums.
Westlich und nordwestlich vom Kloster liegen drei Orte mit Weinbau, darunter Michelsdorf: Es gehörte bereits seit 1193 zum Klosterbesitz und ist nur drei Kilometer südwestlich vom Kloster entfernt. Einziger Beleg für den Weinbau dort ist eine Karte von der Feldmark Michelsdorf, die zur Separation 1819 angefertigt worden war. Auf ihr ist östlich des alten Ortskernes ein Flurstück
mit dem Namen »Der Weinberg« eingetragen.
Quelle: 209 BLHA, Rep. 24, Generalkommission (Karten), Kreis Zauch-Belzig Nr. 166 Michelsdorf;
Meßtischblatt Nr. 3642 - Lehnin - Landesaufnahme von 1880
Das Messtischblatt von 1880 hat diese Angaben übernommen. Die Preußische Flurnamensammlung gibt die Größe des Flurstückes mit 70 Morgen an und enthält die Anmerkung, dass die Lehniner Mönche hier Wein angebaut hätten. 210
Vom Klosterhof Kaltenhausen ist es nur eine kurze Wegstrecke. Nach Darstellung von Dr. Reindl von 1906 soll hier 1902 noch eine Rebfläche von vier Hektar im Ertrag gestanden haben. 211
Das Flurstück ist heute aufgeforstet. Der zweite Ort ist Netzen: Nach 1241 wurde es stückweise an das Kloster angegliedert. Hier gibt es ein Flurstück von drei Hektar Größe mit der Bezeichnung »Weinberg«. 212
Und schließlich Trechwitz: Das Dorf ist 1191 vom Kloster erworben worden. Hier gibt es nordöstlich des Ortes neben dem Galgenberg ein Flurstück mit der Bezeichnung "Weinberg"
210 GStA P K, X. HA Rep. 16, Flurnamensammlung, Nr. 6 Zauch-Belzig Il, Michelsdorf
211 REINDL 1906, S. 82.
212 HAVELLAND UM WERDER, S. 114, 192.
In Michelsdorf gab es früher einmal zwei Windmühlen.
In Wikipedia heißt es:
„1845 verkauft Mühlenbesitzer Kauschke die Bockwindmühle mit dazugehörigem Wohnhaus, Stallung und Garten in Michelsdorf.
Der Wohnplatz Windmühle lag nordöstlich des Ortskerns an der Straße nach Lehnin auf dem Mühlberg.
Die 2. Getreidemühle lag an der Rädeler Straße, nahe der Abzweigung von der Chausseestraße (etwa auf der Höhe der Rädeler Straße 45)“
Zu der 2. Mühle sind keine weiteren Informationen bekannt, außer der Vermutung, dass diese Mühle in der Nähe der damaligen Bäckerei Pollert stand. Das belegt auch die alte Landkarte von 1882, auf der zwei Windmühlen eingezeichnet sind.
Die Enkelin des letzten Mühlenbesitzers der Windmühle auf dem Mühlberg ist Brunhilde Wenzke aus Lehnin.
Sie erinnert sich:
1862 kaufte ihr Urgroßvater Friedrich Nähring die Mühle mit Wohnhaus und Stallung.
Der noch vorhandene Situations- bzw. Lageplan zeigt den genauen Standort.
Anfang 1900 übernahm der damalige 18jährige Sohn Gustav Nähring , der Großvater von Brunhide Wenzke die Mühle. Da er aber ein Schmied war, lernte er nun den Beruf des Müllers und legte auch seine Meisterprüfung ab.
Ein Umzug aus dem Haus am Mühlenberg in das Haus in der Mühlenstraße 11 erfolgte 1908. Das alte Haus und die Stallung am Berg waren nun leer und verfielen im Laufe der Jahre.
1928 wurde auf dem Anwesen in der Mühlenstraße eine Motormühle gebaut, die bis ca. 1960 in Betrieb war. Die Mühle auf dem Mühlberg wurde nach der Inbetriebnahme der Motormühle stillgelegt.
Am 28. April 1945 wurde die alte Windmühle durch die deutsche Wehrmacht in Brand gesetzt und brannte nieder.
Verantwortlich:
Kultur- und Heimatverein Michelsdorf e.V.
Vorsitzende: Katja Leichsenring
Kontakt:
Alte Dorfstraße 21
14797 Kloster Lehnin
info(at)mein-michelsdorf.de
Registereintrag:
VR 9054 P
beim Amtsgericht Potsdam
Konto-Nr.:
DE64160620730000127663
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